3 Wochen "Eat to live-Diät"

Seit langer Zeit möchte ich schon ein paar Kilos abnehmen, aber wie das so ist, hat das bei mir nie so ganz geklappt. Denn dieses nicht durchgeplante "ich passe beim Essen auf" klappt irgendwie nicht. :D Deshalb kam die Eat to live-Diät von Dr. Fuhrmann (kennt man vielleicht aus Filmen wie "Forks over Knives") eigentlich gerade recht. Es sollte für mich eine Diät sein, bei der man eben nicht hungern muss oder auf viel verzichten muss.

Wenn man sich den 6 Wochen-Plan ansieht, wirkt das alles erstmal chaotisch und verliert den Überblick, was man denn nun noch essen darf und was nicht. Nach einer Zeit wird es aber recht klar und spätestens nach ein paar Tagen Essen nach Plan hat man es verstanden. Im Grunde geht es darum, so viele wie möglich nährstoffreiche Lebensmittel zu essen und quasi keine die nur einen sehr niedrigen Nährwert haben.

Im Konkreten bedeutet dies:

- jeden Tag einen großen Salat

- jeden Tag eine doppelte Portion warmes Gemüse (am besten gedämpft)

- jeden Tag mind. 1 cup Hülsenfrüchte (darf man unbegrenzt essen)

- jeden Tag 30g Samen oder Nüsse (nicht mehr, wenn man abnehmen möchte)

- jeden Tag etwa 1/4 Avocado (nicht mehr, wenn man abnehmen möchte)

- jeden Tag 1EL gem. Leinsamen

- jeden Tag mind. 4 Portionen Obst

Pro Tag darf auch noch maximal eine Portion Vollwertbeilage (brauner Reis, Bulgur, VK-Nudeln...) gegessen werden, wenn man sonst nicht satt wird.

Allgemein gilt immer: kein zusätzliches Öl, so wenig Salz wie möglich und nichts zwischen den Mahlzeiten essen.

Fuhrmann macht natürlich auch Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Sorten Gemüse (stärkehaltiges soll bspw. weniger gegessen werden und manches Gemüse am besten nur roh), genaue Listen finden sich in seinen Büchern oder auch online, diesen Link fand ich besonders hilfreich.

Aber genug gelabert, hier erst mal ein paar Fotos von meinen Essen. So viele gibt es nicht, da eine Schüssel Salat oder ein Teller gekochtes Gemüse halt immer gleich aussieht, resp. ich nicht immer alles schön anrichten wollte und ich schlicht ganz oft vergessen habe ein Foto zu machen. ;)

Die ersten Tage gab es zum Frühstück oft Obst mit Mandelmus und Hanfsamen, danach meist einfach nur Obst oder Smoothie. :)

Apfel mit Mandelmus & Hanfsamen

Mittags gab es dann ganz oft Salat, meistens einfach chaotisch in der Schüssel, manchmal jedoch auch schön angerichtet. Meist jedoch mit den gleichen Zutaten/Toppings: versch. Salate, Tomate, Gurke, Karotte, Chicoree, (Frühlings)Zwiebeln, 1/4 Avocado/Person, Sonnenblumen-, Kürbiskerne, Räuchertofu...

Salatchaos

Salatchaos mit einem Dressing auf Cashewbasis

Salatteller für 2

Abends gab es dann oft gedämpftes Gemüse oder Gemüse aus dem Ofen mit ein wenig Reis, Bulgur o.ä.

Einmal wollte ich den Salat abends "besonders" anrichten, war jedoch eine solche Sauerei beim Essen, dass es bei einmal blieb. ;)

Salatwraps mit Kartoffeln & Bohnenpatties aus dem Ofen

Gemüse auf Salat mit ged. Gemüse, Tzatziki (Sojajoghurt) & selbstgem. VK-Fladenbrot

Weitere Fotos findet ihr noch beim letztem Vegan Wednesday-Post.

Meine Erfahrung:

Die ersten Tage waren richtig hart. Nicht nur, dass ich zu Beginn nicht so recht wusste was essen, ich hatte quasi Entzugserscheinungen weil ich gewohnt war zwischen den Mahlzeiten zu essen. Obwohl ich mich also bspw. an einem Salat satt aß hatte ich nach 2 Stunden wieder das Gefühl großen Hunger zu haben. Sicherlich trug der Zuckerentzug auch dazu bei.

Dies wurde ab der 2. Woche wesentlich besser. Ich hatte nicht mehr das Bedürfnis zu naschen und zumindest der tägliche Salat schmeckte mir immer besser. Nur das gekochte Gemüse reizte mich immer noch nicht, gedämpft ohne Salz und bestenfalls ohne Soße schmeckt eben langweilig.

Die 3. und meine letzte Woche verlief ähnlich der 2., der tägliche Salat schmeckte mir (auch wenn das Schnibbeln mich langsam nervt und vor allem das viele Kauen), beim Gemüse bin ich mir nicht sicher, dass ich jeden Tag genug davon aß, aber ich tat mein Bestes.

Nach 3 Wochen sind bei mir nun 4 Kilos weg. Ich bin sehr zufrieden damit, und es hat mir die nötige Motivation gebracht um auch die nächste Zeit auf meine Ernährung zu achten.

Wie geht es nun bei mir weiter?

Ich werde die Diät jetzt nicht genauso weiter machen, dafür frustriert sie mich dann etwas zu sehr (und ich mag Essen einfach zu sehr um mich den Rest meines Lebens so zu ernähren). Ich werde weiterhin (zumindest so lange ich abnehmen möchte) eine Mahlzeit/Tag mit einem großen Salat ersetzen und viel Gemüse in mein Essen integrieren, jedoch versch. Gemüse wie Kartoffeln wieder relativ unbegrenzt zu mir nehmen. Das ölfreie Kochen hat auch gut geklappt, so dass ich es mir bspw. beim Gemüse anbraten oder in Soßen auch in Zukunft sparen werden. Salz werde ich ebenfalls wieder verwenden, wenn auch wesentlich sparsamer.

Allgemein bin ich sehr froh, die Diät ausprobiert zu haben. Nicht nur haben sich meine Geschmacksknospen etwas verbessert, ich habe gelernt mehr Gemüse (sowohl roh wie gekocht) in meinen Essensalltag zu integrieren und vor allem habe ich "verlernt" zwischendurch zu naschen, denn erst wenn man nicht mehr darf, wird einem bewusst wie sehr man es eigentlich doch tut. Auch wurde mir auch jetzt erst bewusst, wie viele vorher konsumierte Lebensmittel quasi Unmengen an Fett/Zucker haben und werde diese sehr viel bewusster essen.

Zumindest ist dies mein Plan, inwieweit ich durchhalte - wir werden sehen. :)